Spikes, Gitter und Drähte

 Vergrämungsversuche in der Innenstadt

Wie ich schon eingangs beschrieben hatte, entstanden seit dem ausgehenden vorherigen Jahrhundert an öffentlichen Gebäuden, Wohnhäusern oder unter  Brücken  – überall dort, wo Tauben versuchten, neue Nistplätze zu finden, Netze und Metallgitter angebracht.

Vernetzte Hausfassede
Hier wurde gleich eine ganze Hausfassade vernetzt.

Aber nicht nur das: Ziel war es genauso, zu verhindern, dass die Vögel sich überhaupt in Städten niederlassen und Ruheplätze finden können. Hierfür wurden und werden Spezialfirmen beauftragt. Du kannst dir sicher vorstellen, dass für Schädlingsbekämpfer so ein dauerhaftes  und profitables Geschäft entstanden ist.

Stadttaube ruht sich aus
Stadttaube chillt über einem Geschäft in der Nordstraße

Spikes und Drähte aus Edelstahl – um Tauben von Gebäuden zu vertreiben

Aus praktischen und finanziellen Gründen ließen Hauseigentümer  vornehmlich Spikes oder Drähte auf Fensterbänken montieren. Leider auch schlimmen Risiken und Nebenwirkungen.  An den spitzen Dornen können sich dort sowohl Tauben als auch auch andere Gebäudebrüter enorm verletzten – oft auch mit tödlichem Ausgang. Ich verzichte darauf, dir dazu Beispiele zu präsentieren – du findest solche aber bestimmt  auf Seiten von Tierrechtsorganisation  und in Facebook-Gruppen.

Spikes verhinderten allerdings kaum, dass sich Tauben weithin dort ansiedelten. Manchmal war sogar das Gegenteil der Fall. Je nach Konstruktion und Umgebung erkannten die die Tiere darin einen zuverlässigen Schutz gegen ihre natürlichen Feinde und bauten munter weiter ihre Nester.

Stadtaube, die umgeben von Spikes, ein Ruhplatz gefunden hat.

Vergitterung in Bahnhöfen, Industrieanlagen und unter Autobahnbrücken

Auch öffentliche und private Unternehmen üben sich fleißig in der Taubenbekämpfung – insbesondere zur Verhinderung von Nistplätzen. Eine häufig eingesetzte Methode ist die komplette Vergitterung angesiedelter Bereiche. Gitter werden selbst an völlig absurden Stellen wie unter von Ballungszentren weit entfernten Autobahnbrücken montiert –  vermutlich im Zuge von „notwendigen Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen“

Manche  Auftraggeber ignorieren dabei den Tierschutz komplett. Sie gehen  im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen, indem sie wissentlich auch  Stellen verschließen, wo sich bereits lebende Nestlinge befinden und die nun elendig verdursten und verhungern müssen.  Solche Fälle passieren, weil die Projektleiter einfach ihren Auftrag erteilen ohne die Folgen zu bedenken und die Monteure vor Ort hemmungslos ihren Auftrag erledigen. Das folgende Video von Tiernotruf.de liefert dir dafür den Beweis:


(Video von Tiernotruf.de – mit aktiviertem Datenschutzmodus)

Und jetzt kommt das Härteste. Obwohl die verantwortliche Institution, in dem Fall der Landesbetrieb Straßenbau NRW, über den Tierschutz und die Folgen der herzlosen Vergitterung aufgeklärt wurde und zugesicherte, zukünftig Baby-Tauben zu berücksichtigen, erfolgte schon wenige Wochen später ein Wiederholungsfall.

(Video von Tiernotruf.de – mit aktiviertem Datenschutzmodus)