Taubenschläge

Betreutes Wohnen in Taubenhäusern

Stadttauben würden den Bewohnern und Hauseigentümern nicht weiter zur Plage, wenn die Behörden in allen Städten gleichermaßen ihre Sichtweise ändern und nachhaltige Taubenprojekte mehr unterstützen würden. Dieses Konzept ist auch in meinen Augen das einzige, was tatsächlich zum Erfolg und zur Zufriedenheit aller führen kann.

Regulierte Population durch künstliche Eier

Statt Verfolgung und Vergrämung hat sich in vielen ein tierfreundliches und artgerechtes Populationsmanagement für Tauben bewährt: Betreute Taubenschläge. Dort werden die Taubenbestände von aktiven Taubenfreunden und anderen Freiwilligen versorgt und überwacht. Das bedeutet:

  • Die Tauben erhalten ausreichend  artgerechtes Futter und Wasser
  • Es erfolgt eine fachgerechte Bestandsreduzierung durch den Austausch von Eiern gegen Attrappen aus Plastik oder Gipseier.

In den Städten, in denen betreute Schläge eingerichtet werden dürfen, gibt es in der Regel auch einen Taubenbeauftragten, der das Projekt leitet und überwacht. In Düsseldorf ist das Frau Monika Piasetzki vom Tierschutzverein Düsseldorf. Inzwischen betreut der Verein  an 9 Stellen in der Stadt einen solchen Schlag (Taubenturm). Auch im Tierheim werden verletzte und kranke Tauben angenommen, medizinisch versorgt und so lange gepflegt, bis sie wieder in die Freiheit entlassen werden können. Gerade vor kurzem wurde im Tierheim ein neuer Schlag eingerichtet: http://www.tierheim-duesseldorf.de/aktuelles/items/neuer-taubenschlag-im-tierheim.html

Gefiederte Patienten, die aufgrund einer schweren Verletzung oder Behinderung keine weitere Überlebenschance hätten, können vorübergehend in einer Voliere versorgt werden. Allerdings besteht im Düsseldorfer Tierheim bislang noch keine Endpflegestelle, weshalb beispielsweise an Paramyxovirose erkrankte Tauben dort auch schon durch eine Spritze getötet wurden.

Welche Location für ein Taubenhaus?

Am leichtesten lassen sich Taubenhäuser dort einrichten, wo die Vögel bereits ansässig sind – am besten in der Nähe der Hotspots.  Dann sollte die Versorgung der Tiere für die Pfleger auch eine Herzensangelegenheit sein.

Leider waren nicht alle Taubenprojekte nicht so erfolgreich – zum Beispiel, dann wenn sie von den Tieren nicht angenommen wurden, weil der Ort für sie nicht geeignet erschien. Wie bitte? Das klingt zunächst verwirrend, leuchtet aber ein, wenn man die Grundbedürfnisse der Tauben beachtet. Dazu gehört neben dem Futter- Wasserangebot auch eine „brutfreundliche“ Umgebung. Genau darum geht es Die Tauben müssen überzeugt werden, dass ihr neues Wohnbereich sicher ist. Wenn der ein Schlag irgendwo an Waldgebieten einrichtet wird, lassen sich die Tiere trotz bester Versorgung nicht dorthin umsiedeln -zum Beispiel ins erst 2016 einrichtete Taubenhaus in Göppingen.

Möglicherweise erahnen die zahlreichen Gefahren durch natürlich Feinde wie Greifvögel oder andere Raubtiere, die ihnen und dem Nachwuchs nachstellen könnten.  Dieses Sicherheitsbewusstsein erklärt  auch, warum Tauben ihre Brutstellen ausrechnet zwischen Spikes, Netzen und Gittern, die ja der Vergrämung dienen sollen, einrichten.