Entweder aus Unachtsamkeit oder purer Gleichgültigkeit vermüllen viele Menschen ihre Umwelt. Neben Kippen, Dosen und Essensresten werden Tüten, Schnüre, Garn, Verpackungsbänder, und anderes Plastikzeugs einfach an Ort und Stelle fallen gelassen – so als wenn es keine Papierkörbe gäbe.
Das erlebe ich als Pendler am Bahnhofsgleis, sehe es im Zug auf oder unter Sitzbänken – egal wo, kein Ort ist sich vor irgendwelchen Hinterlassenschaften. Auch nicht in Parkanlagen, dort wo auch sich kleine Eichhörnchen, Wildvögel, Wasservögel und eben auch Stadttauben aufhalten, die auf dem Boden auf Nahrungssuche sind oder sogar den Müll mitnehmen und in ihren Nestern verwerten.
So passiert sehr häufig, dass sich Fäden um die Zehen wickeln, mit der Zeit immer tiefer ins Fleisch eindringen und letztendlich die Blutzufuhr abschnüren. Tauben sind nicht in der Lage sind, sich selbst von Fäden zu befreien. Die Verschnürung bereitet den Tieren mit der Zeit furchtbare Schmerzen und führt zu Infektionen, die oft tödlich enden. Stark humpelnde und verkrüppelte Tauben begegnen uns an allen Ecken und Enden, tagein tagaus.
Taubenfreunde versuchen die Opfer durch Anfütterung anzulocken, zu sichern und die Tiere von ihrem Leid zu befreien. Das gelingt auch leider auch erfahrenen Tiernothelfern längst nicht immer. Beispielsweise, weil sie an die verletzten Tauben nicht nahe genug herankommen oder aber auch, weil sich Passanten einen Spaß daraus machen, Hilfsaktionen zu stören. Letzteres passierte mir immer wieder in der Düsseldorfer Altstadt.
Taube wurde gesichert – und jetzt?
Hat man aber eine Taube erwischt, muss man selbst entscheiden, ob man selbst helfen kann oder besser einen Tierarzt aufsucht. Meistens suchte ich mir Unterstützung beim Düsseldorfer Tierheim. Dort sind gute Ärzte, die mit Vögeln Erfahrung haben und vor allem Tauben gegenüber positit eingestellt sind. Aber manchmal sind die Verschnürungen noch nicht nicht ins Gewebe eingedrungen, dann kommt man auch gut mit einer Nagelschere zurecht, ohne die Taube zu verletzen und ihr noch mehr Schmerzen zuzufügen. Wichtige Utensilien sind: Desinfektionsmittel, Nagelschere und Pinzette.
Abschließender Tipp: Wenn Du doch lieber zum Arzt gehen möchtest, aber keinen Transportbehältnis bei dir hast, kannst du das Täubchen auch in einem Stoffbeutel tragen. Das hat bei mir immer gut geklappt.