Während unserer regelmäßigen Rundgänge durch Düsseldorfs Taubenreviere begegnen uns immer mal wieder Tauben, die ich mir schnell und dauerhaft einprägen kann. Nicht nur besonders süße Jungtauben wie auf dem folgenden Bild:
Darunter sind auch ältere Vögel, liebenswert tapfere Humpeltauben, die trotz ihres Handicaps den Lebensmut behalten, Abkömmlinge von Rassetaustauben, deren Gefieder besondere Merkmale hatte (Muster, Latschenfedern etc), darüber hinaus verirrte Hochzeitstauben und beringte Tauben. Letztere waren keine Brieftauben, sondern solche, die vor einigen Jahren im Auftrag des Düsseldorfer Tierschutzvereins von der Vogelwarte Helgoland beringt worden waren.
< img class="wp-image-968 size-large" src="https://pro-palomas.de/wp-content/uploads/2018/07/vermisste-taube-1024x754.jpg" alt="Beringte Taube im Düsseldorf" width="525" height="387" /> Diese Taube wurde vor 5 Jahren beringt. Seit 3 Monaten wird sie vermisst!Ehemalige Patienten bleiben eh in Erinnerung
Zwei von ihnen mussten wegen starker Verschnürungen an den Füßen einfangen und von erfahrenen Taubenbetreuern behandelt werden.
Wie dem auch sei , Tauben, die man auf dem Schirm hat, vermisst man dann, wenn sie an dieser oder jenen Stelle überhaupt nicht mehr auftauchen – obwohl sich ja eigentlich sehr standorttreue Tiere sind.
Zunächst denkt man, hm, ist ja Brutzeit, Täubchen XY hat vielleicht einen neuen Partner gefunden und ist diesem nach irgendwohin gefolgt. Das wäre eine mögliche Erklärung, ist meines Wissens aber nur bei Täubinen üblich.
Natürliche Todesursachen bei Tauben in der Stadt
Klar ist auch: Tauben sterben durch einen Unfall, andere hingegen erwischt ein Greifvogel. Sperber schlagen Tauben auch in der City. Als Taubenfreund macht mich das zwar betroffen, andererseits hat die Natur es so bestimmt, dass auch Tauben zum Beuteschema von Greifvögeln gehören. Gefieder- und Knochenreste von Tauben, die es auf diese Weise erwischt hat, sieht man selbstverständlich auch in Düsseldorf – recht häufig sogar am IHZ-Park.
Dennoch es will mir nicht aus dem Kopf, dass Tauben, die sich ganz plötzlich einen auf den anderen Tag ins Nichts aufgelöst haben, auch eines unnatürlichen Todes gestorben sein könnten. Alles Spekulation, aber Indizien dafür findet man immer wieder in der Presse und in den sozialen Medien.
Während ich inzwischen so an die zwanzig – ich sage mal ins Herz geschlossene – Stadtauben schmerzlich vermisse, die ich noch bis vor wenigen regelmäßig im Hofgarten gesehen habe, gibt so einige weitaus krassere Fälle in NRW.
Beispielsweise in Bocholt, wo nach dem Verkauf eines Geländes, auf dem ein Schwarm nistete, ganz plötzlich über Nacht 200-250 Stadttauben verschwanden. Niemand weiß von irgendetwas. Erst kursierten Gerüchte, dass die Tauben umgesiedelt worden wären. Da aber niemals eine der Tiere zum ursprünglichen Standort zurückgekehrt war, muss in dem Fall man Schlimmeres befürchten. In einer geschlossenen Facebook-Gruppe sprach man von der der Möglichkeit, dass sie vergiftet worden wären.
Soweit ich weiß, wurde bisher noch nicht einmal eine Anzeige erstattet. Und weil es keine Beweise gibt, bleibt der Vorfall ein Rätsel. Wenn es dann tatsächlich einen verdeckten Auftrag an einen Schädlingsbekämpfer gegeben hat, dann hat dieser gewieft gearbeitet, um so viele Tauben komplett und unauffällig verschwinden zu lassen – tot oder lebendig.
Beispielsweise wären Falkner an Tauben interessiert, um diese an ihre Vögel zu verfüttern. Die Taube wird mit einem Schlag auf den Kopf betäubt und dann dem Greifvogel vorgesetzt.
Manche Taubenzüchter reduzieren bei Bedarf so ihren Bestand. Wenn sie selektierte Tiere nicht selbst zu Suppe verarbeiten, bieten sie diese Falknern zur Verwertung an – manchmal sogar kostenlos. Ich finde das abscheulich, dennoch ist es legal hierzulande. Anders verhält es sich mit Stadttauben, diese dürfen Falkner nicht einfach einfangen. Nun aber Schluss mit solchen Gedankenspielen.
Hürden bei tierschutzgerechter Umsiedlung von Tauben
In verschiedenen deutschen Städten versucht man auch die Tauben tierschutzgerecht in Regionen umzusiedeln, wo sie keine Menschen stören sollen. Ich persönlich habe meine Bedenken, da Tauben wie gesagt standorttreu sind und sich nur schwer an eine ungewollte Umgebung anpassen. Hierzu möchte ich aber auch einen Experten zu Wort kommen lassen, der die Unterschiede zwischen verwilderten Haustauben oder Brieftauben und echten Wildtauben (z.B. Ringeltauben) kurz erläutert:
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