Die Kastration männlicher Tauben in Düsseldorf ist eines der wichtigsten Themen, die uns Stadttaubenfreunde schon das ganze Jahr über plagt. Aus meiner Sicht kann ich den Einsatz von PETA nur voll und ganz unterstützen.
Problematik und Risiken hatte ich schon in einem vergangenen Post ausführlich behandelt. Jetzt lese ich diese Woche BILD eine erneute Stellungnahme von Frau Monika Piasetzki, der Taubenprojektleiterin und Vorsitzenden des Düsseldorfer Tierschutzvereins, in der sie ihre Enttäuschung über das Veto von PETA zum Ausdruck bringt.
Bei der Sterilisation gibt es zahlreiche Probleme, die im Raum stehen und vom Tierschutzverein gegenüber der Öffentlichkeit einfach unter den Tisch gekehrt wurden. Beispielsweise ist es – anders als Frau Piasetzky behauptet – ziemlich schwierig, das Geschlecht von Tauben eindeutig zu bestimmen. Die Ansicht Vereinsvorsitzenden in einem früheren BILD-Artikel, dass man Täuber schon beim Anfüttern aufgrund ihres Macho-Verhaltens schnell und eindeutig erkennen könne, ist falsch und nebulös.
Mit dem Thema kenne selbst ich mich ausreichend gut genug aus, um entgegnen zu können, dass für die Geschlechtsbestimmung von Tauben oft aufwendige Methoden notwendig sind. Um sicher zu gehen, müsste man folglich alle Tauben einfangen und im Tierheim untersuchen lassen, um diese sexuell kaltstellen zu können. Mit großer Sicherheit wären auch Elternvögel darunter, deren Nestlinge zwangsläufig verhungern würden. Allein der Grund spricht aus ethischer Sicht ganz klar gegen die Pläne des Düsseldorfer Tierschutzvereins.
Meiner Meinung nach geht es Frau Piasetzky nicht um eine tierschutzgerechte Lösung oder gar das Wohl von Stadttauben. Sie fürchtet um die Durchsetzung eines persönlichen Prestigeprojekts, das sie anscheinend den Stadtbehörden als ultimative Lösung der sogenannten Taubenplage verkauft hat. Nun ist sie verärgert und versucht in BILD die ganze Geschichte zu verklären. Dabei widerspricht sie auch ihren eigenen Absichten – zum Beispiel stimmt nicht, dass:
…Die tun so als, würden wir am Bahnhof stehen, die Tauben einfangen und eine Massenkastration machen.“
Genau das war nämlich Anfang des Jahres am Hauptbahnhof in Düsseldorf geplant, aber damals nicht umsetzbar gewesen. Später ließ man Tauben in Gerresheim einfangen und monatelang einsperren, was auch Tierquälerei gleichkommt. Glücklicherweise gibt es die Tierrechtsorganisation PETA, die genügend Einfluss hat, um unsere Bedenken zum Wohl der Düsseldorfer Stadttauben durchzusetzen und um die Sterilisation verhindern.
Noch einmal: DANKE an PETA!