Dreiste Tauben im Ruhrgebiet: offener Brief an Bild.de

Heute versuchte ich einen Leserbrief zum Bild-Artikel von GONNE GARLING UND DANIEL MÜLLER abzuschicken.

„TAUBEN FLIEGEN JETZT AUCH IN GESCHLOSSENE RÄUME – Macht die Flatter!“

Nur dauerte das Versenden im Browser ewig lang und ich erhielt bislang keine Bestätigung. Da ich mir also nicht sicher bin, ob die beiden Redakteure meine Nachricht erhalten werden, veröffentliche ich meinen Brief auch an dieser Stelle:

Sehr geehrter Herr Garling, sehr geehrter Herr Müller,

mir ist nicht ganz klar, ob Sie sich generell auf der Seite einer Anti-Stadttaubenfraktion befinden oder als Betroffene ihrem Unmut Luft machen wollten. Wie dem auch sei: Sie haben Recht,  dass Tauben sich nicht in Bäckereien, Bahnhofspassagen, überall dort, wo Lebensmittel gekauft und konsumiert werden, aufhalten sollten.

Man darf die Vögel aber nicht dafür verdammen, dass sie wie alle Lebewesen in einer Notsituation irgendwann so großen Hunger leiden, dass sie ihre natürlichen Hemmungen verlieren. Denken Sie doch einmal an die schlimmen Kriegszeiten, wo Menschen vor Hunger alle Achtung vor Sitte und Regeln verloren, nur um ihrem Körper Essbares zuführen zu können.

Vor einigen Jahren bedankte sich bei mir ein WK-II-Kriegsveteran, als er beobachtete, wie ich Tauben an einem  eiskalten, verschneiten  Wintermorgen fütterte. Seine Worte: „Sie wissen doch sicher, dass das, was Sie tun verboten ist. Die armen Tiere….doch Menschen kennen heute hierzulande keinen Hunger mehr. Ich war 10 Jahre in russischer Gefangenschaft. Ich vergesse den Hunger nie. Danke, dass sie an die hungrigen Geschöpfe denken“

Stadttauben benötigen betreute Taubenschläge, in denen sie versorgt und Geburtenkontrolle durch Eieraustausch praktiziert wird. Dazu kann man feste Futterplätze einrichten, wo sich keine Geschäfte etc. befinden. Dann sind Lösungen, die Mensch und Tier helfen würden.

Denn eins ist klar: Tauben fressen normalerweise Körner und keine Essensreste, wenn sie diese artgerechte Nahrung finden. Diese wird ihnen durch die vielen Fütterungsverbote verwehrt. Warum diese tierquälerische Lösung von den Stadträten verordnet wurde und warum sie falsch ist, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen, das es zu weit führen würde. Ich lade Sie stattdessen ein meinen Blog-Site pro-palomas.de zu besuchen, zum Beispiel die Seite: https://pro-palomas.de/artgerechte-fuetterung/).

Wenn Sie in Bild nachhaltige Lösung in der Bild beschreiben wollen, wenden Sie sich bitte an eine der Stadtaubenvereine in Ruhrgebiet oder an gerne auch an Frau Gwendolin Wonneberger von der Kölner Arbeitsgruppe gegen die Stadttaubenproblematik (https://stadttaubenkoeln.wixsite.com/koeln-tauben)

Mit freundlichen Grüßen,

Wolf-Reinhart Kotzsch