Mein gurrender Freund: Tauber Smar-T

Menschen mit Empathie für Tiere bauen gerne enge Beziehungen zu diesen auf.  Zu Hunden, Katzen, Pferden, Kaninchen, Eichhörnchen usw.  Tiere spüren ebenso , wenn sie gemocht werden und erwidern die Zuneigung.

Meine Liebe galt schon immer den Vögeln – und ganz besonders Tauben. Vor über 20 Jahren, als ich noch an der Kö in Düsseldorf gearbeitet hatte, verbrachte ich bei angemessenem Wetter gerne meine Mittagspause auf einer Bank, aß meinen Salat und füttere dabei eine der grau gefiederten Gangs. Damals war das noch erlaubt. Und kein Passant störte sich daran. Das soziale Verhalten der Tauben zu beobachten, die lustigen Balztänze, das Gurren usw.

Tauben sind Vögel mit besonderen Fähigkeiten

Anders als mancher denken mag, sind Tauben ziemlich intelligent. Sie verfügen dazu über ein hervorragendes Gedächtnis und können Menschen ganz genau an deren Gesichtern unterscheiden.

So passiert es mir auch immer wieder, wenn ich im Hofgarten auf einer Bank sitze, eine Zeitung lese, dass früher oder später längere Bekanntschaften sich sich geduldig zu mir gesellen. Natürlich nie ohne Hintergedanken.

Taube sitz auf Rückenlehne einer Parkbank
Smar-T sitzt plötzlich neben mir und wartet….

Ein ganz ganz besonderer Körner-Kunde ist der Tauber Smar-T.  Er hat von mir den Namen bekommen, weil er ein echter Stratege ist. Ein Beispiel: Wenn Smar-T mich erkannt hat, weiß er genau, dass er beim Genuss der Körner nicht lange allein bleiben wird. Also setzt er sich immer an einer Pole Position demonstrativ in Szene und wartet, dass auch ich mich dorthin begebe. Sobald ihm dort die Konkurrenz zu bunt wird, wechselt er wieder. Die Körner, die in großen Mengen rundum bereitliegen und auf die sich die anderen Kumpels aus dem Schwarm stürzen, die interessieren ihn überhaupt nicht.  Smar-T erwartet individuellen Service. Das Spiel geht so lange bis er satt ist. Danach baggert er vielleicht kurz noch ein paar  Mädels an oder zischt gleich nach irgendwohin ab.

Wenn du mehr über die Intelligenz von Tauben erfahren möchtest, empfehle ich dir folgenden Artikel von Spiegel-Online aus dem Jahr 2011 zu lesen:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/verblueffendes-experiment-tauben-merken-sich-gesichter-a-772532.html

Hier nun noch ein paar nette Schnappschüsse:

Des einen Leid ist der anderen Freud

Taube auf dem Balkon

Gute Freunde hatten vor einiger Zeit einen schweren Wasserschaden, wegen dem der ganze Fußboden neu gelegt werden musst. Das war schon eine Höllenarbeit, nun muss noch das alte Laminat entsorgt werden.

Der ganze Sondermüll steht zusammen mit einigem Sperrgut seit Wochen auf dem Balkon. Aber während kalten Jahreszeit hat das  keinen so richtig gestört.  Für uns  ist der Balkon zwar kaum begehbar, für andere hingegen ein toller Unterschlupf.

Kurz gecheckt und für gut befunden. Die neuen Nachbarn begaben sich sofort ans Werk. Binnen weniger Tage war Einrichtung schon fast komplett. Was die da wohl vorhaben?

Taube hinter einem Karton
Als sie uns das erste Mal sah, war sie vor Schreck wie erstarrt.

Zwei Tage später….

Taube versteckt sich hinter Gerümpel
Inzwischen ist sie so beschäftigt, dass sie sich nicht mehr von Stelle rührt
Und jetzt der Papa
Zwischendurch hält auch der Papa Wache. Besser, wir kommen ihm nicht zu nahe!

 

 

 

Versorgung von Taube Humpel 1.0

Humpel 1.0 ist eine ganz süße Taube mit starken Verschnürungen

Es ist eine Menge passiert in den letzten Tagen. Neben meiner täglichen Arbeit an diesen Seiten, war ich bei dem herrlichen Wetter  auch unterwegs zu meiner vertrauten Körner-Gang. Dort entdeckte ich beim Fotografieren der gefiederten Mannschaft auf dem Brotkasten, dass eine Taube eine ganz schlimme Verschnürung hat.

Erfreulicherweise konnte das Täubchen mit dem schlimmen Fuß vor gestern gesichert und von den fiesen Fäden befreit werden.

Die Zehen sind Gott sei Dank noch durchblutet, aber insgesamt sah die Verletzung überhaupt nicht klasse aus, so dass ich „Humpel 1.0“ für zwei Tage zur Beobachtung mit nach Hause genommen und versorgt habe.

Transporter für verletzte Tauben

Dort konnte er sich erst einmal den Kropf mit Leckereien vollpicken und wieder zur Ruhe kommen.

Danach hat sie sich umgeschaut und war mit ihrer Umgebung ganz und gar nicht zufrieden.  Sie konnte trotz Schmerzen ganz schön wild werden. Das gesamte Inventar im Käfig hat sie mehrmals umgeräumt. Danach war aber eine Ruhepause angesagt.

Die heutige Vorstellung beim Tierarzt im Düsseldorf Tierheim ergab allerdings, dass der Fuß noch arg entzündet ist, die Kleine also noch viel Ruhe benötigt und Schmerzmittel bekommen muss.

 

Da ich nächste Woche wieder arbeiten muss, hat man mir angeboten, sie für die Zeit im Heim zu behalten. Toll! Die Pflegerin des neuen Taubenhauses hat die Kleine sogleich einquartiert. Dort ist sie nicht mehr allein, sondern unter ganz vielen netten Gurrern. Vielleicht hilft das bei der Genesung. Wenn der Fuß dann wieder ok ist, hole ich die Taube am WE nach Ostern ab und entlasse sie an Ort und Stelle wieder in ihre gewohnte Umgebung.

Hoffen wir mal das Beste.

Gefiederte Taschendiebe

Die folgenden Bilder beweisen wieder eindeutig, wie sehr sich Stadttauben von Natur aus von wild lebenden Artgenossen (beispielsweise Türkentauben und Ringeltauben) unterscheiden. Sobald sie jemanden wiedererkennen, von dem keine Gefahr ausgeht, können sie ziemlich zutraulich werden. Schließlich sind Tauben verwilderte Nutztiere, da Nachkommen von Haustauben, die der Mensch über viele Jahrhunderte gehalten hat.

Als ich im Hofgarten an den Bänken hinter dem Kö-Bogen ankam, war dort noch absolute Ruhe. Keine lauten Menschen, kein Gekreische von Möwen. Gerade nur zwei Täubchen chillten unweit des Wassers. Ansonsten standen ein paar Enten und ein schwarzer Schwan in der Nähe. Da saß ich nun eine Weile auf der Bank.

Also ließ ich meine Tasche kurze Zeit unbeobachtet, um ein paar Fotos zu machen. Währenddessen muss aber wohl  der Taubenfunk eingesetzt haben, der die Anwesenheit einer potentiellen Futterquelle verkündete. Denn an Wochenenden sitzen hier oft ganze Familien, um die Wasservögel mit Brot und Salat zu beglücken. Das wissen natürlich auch die Tauben. Wie dem auch sei: Nur ein paar Minuten war ich abgelenkt. Doch plötzlich vernahm ich den typischen Flügelschlag, der die Ankunft von mehreren Tauben verkündete und begab mich zurück zu meiner Tasche. Was da gerade passierte, war ganz schön lustig und perfekt für ein paar Schnappschüsse. Den Rest der Geschichte zeigen die Bilder.

Zutrauliche Taube in Düsseldorf